Jeder Trend provoziert einen Gegentrend – so auch in der Kommunikation. Angesichts der immer schnelleren Taktung im digitalen Informationszeitalter wächst bei vielen Verbrauchern der Bedarf nach Entschleunigung. Slow Media heißt das Stichwort. Erfahren Sie, wie Sie diesen Gegentrend für Ihr Content Marketing nutzen können.
Keine Frage: Die digitale Kommunikation hat sich in den letzten Jahren immer weiter beschleunigt. Aktuell prasseln die Posts und Feeds in immer höherer Schlagzahl auf die Konsumenten nieder. Und diese Entwicklung wird auch in Zukunft voranschreiten. Live-Streaming, TikTok-Videos und Instant-Kommunikation via Tweets, Snaps & Co. sind nur einige Beispiele.
Digitale Kommunikation nähert sich also immer weiter der Geschwindigkeit – und damit auch der Flüchtigkeit – direkter Kommunikation an. Mit dem Unterschied, dass immer mehr „Gespräche“ zur gleichen Zeit geführt werden. Was in der realen Welt längst zu unerträglichem Lärm geworden wäre, wird digital zwar nicht immer goutiert, aber zumindest (noch) toleriert.
Für Sie als Kommunikations-Verantwortliche stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar. Angesichts des immer hektischeren Medienkonsums auf immer neuen Kanälen wird es zunehmend schwerer, mit Ihren Botschaften beim Verbraucher durchzudringen.
Andererseits wächst gerade im großen Getöse das Bedürfnis nach Klarheit, Tiefgang und Entschleunigung. Slow Media heißt das Stichwort – sozusagen die kleine Achtsamkeitsübung im großen Mediengetümmel.
Was genau ist Slow Media?
Seit einigen Jahren geistert der Begriff „Slow Media“ durch die Kommunikationslandschaft. In Deutschland erlangte dieses Konzept bereits 2010 durch das sogenannte Slow Media-Manifest erste Popularität.
Ausgangspunkt des Manifests ist die Überlegung, dass nach den tiefgreifenden technologischen Veränderungen in der Medienlandschaft zu Beginn des Jahrtausends nun angemessene und nachhaltige Wege entwickelt werden müssen, wie die Konsumenten mit dieser Medienrevolution umgehen können.
Das Slow Media-Manifest schreibt die Voraussetzungen für einen hochwertigen und nachhaltigen Medienkonsum fest. Ähnlich wie bei der Slow-Food- oder der Slow-Travel-Bewegung geht es hierbei nicht um Langsamkeit im Sinne von Trägheit, sondern um einen reflektierten und bewussten Umgang mit Medien – und vor allem natürlich um hochwertigen Content.
Was macht Slow Media aus?
Vier wesentliche redaktionelle Anforderungen an Slow Media-Content lassen sich aus dem Manifest ableiten:
- Hohe inhaltliche Qualität: Das versteht sich von selbst – bei Slow Media geht es um gute und schöne Inhalte, die lange Freude machen. Im besten Falle besitzen diese Inhalte eine Strahlkraft, die über das dargebotene Format hinausreicht.
- Monotasking: Slow-Media-Content ist kein Informationshäppchen für den schnellen Konsum nebenbei, sondern zieht die volle Aufmerksamkeit des Lesers auf sich.
- Zeitlose Inhalte: Slow-Media-Content hat eine lange Lebensdauer. Außerdem ist er so gut gemacht, dass man ihn gerne mehrmals liest, hört oder anschaut. Deshalb ist diese Form der Content-Produktion auch nachhaltiger: Slow Media ist kein Wegwerfprodukt.
- Handwerklich erstellter Content: Slow-Media-Content wird von echten Menschen produziert – nicht von Chatbots – und das merkt man auch. Und die Menschen, die diesen Content erstellen, wissen auch genau was zu tun ist, damit glaubwürdige und gut gemachte Inhalte entstehen.
Zahlen und Fakten zu Slow Media
Dass die Idee von einem entschleunigten und bewussteren Medienkonsum mehr als nur ein akademisches Gedankenkonstrukt ist, wird durch zahlreiche aktuelle Untersuchungen untermauert. Slow Media trifft ganz einfach den Bedarf vieler Konsumenten.
Hier drei Beispiele:
Eine anwenderbezogene Slow-Media-Basisstudie fördert interessante Ergebnisse zu Tage:
- Über 90 % der Deutschen finden es wichtig, sich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was sie gerade machen.
- Fast 70 % genießen es, beim Lesen, beim Surfen im Internet oder beim Sehen von Filmen in eine andere Welt abzutauchen.
- Für 75 % der Befragten ist Qualität das wichtigste Entscheidungskriterium beim Einkauf.
Übertragen auf den Medienkonsum legen diese Ergebnisse nahe, dass sich viele Verbraucher lieber einem Medium intensiv als mehreren gleichzeitig widmen wollen, und daher eine hohe redaktionelle Qualität mit Tiefgang dem schnellen „Infosnack nebenbei“ vorziehen.
Andere Forschungsergebnisse kommen zum Ergebnis, dass das viel beschworene Multitasking (also in unserem Falle die gleichzeitige Nutzung mehrerer Medien) alles andere als effizient ist und im Extremfall sogar krank machen kann.
Und last but not least zeigt eine Studie der Blogging-Plattform „Medium“, dass es auch im Internet weniger die Echtzeit-Info-Kurzhappen sind, sondern vielmehr die durchdachten und mit Sorgfalt erstellten Formate, die von den Lesern dank ihrer inhaltlichen Qualität geschätzt und geteilt werden.
Höchste Zeit auch für Sie, über Slow-Media-Formate im Rahmen eines effektiven Content Marketing nachzudenken? Wir von DJD haben uns seit vielen Jahren auf guten, nachhaltigen Verbraucher-Content spezialisiert. Nehmen Sie hier mit uns Kontakt auf und vereinbaren Sie noch heute ein kostenfreies Beratungsgespräch!