10 Tipps, worauf Sie beim Webinar achten sollten

Was Sie im Vorfeld eines Webinars für dessen Erfolg tun können, haben wir bereits in einem separaten Blogbeitrag ausführlich dargestellt. Erfahren Sie nun, auf was Sie als Webinaranbieter während und nach der Veranstaltung achten sollten, damit Ihre Webinarteilnehmer und Sie den größtmöglichen Nutzen aus diesem Content-Marketing-Instrument ziehen.

Sie haben alles vorbereitet: die Präsentation ist fertig, Moderator und Referent haben sich über den Grobablauf verständigt, die Technik steht. Und dennoch kommt es immer wieder vor, dass ein Webinar nicht so läuft wie erhofft. Auf Basis eigener Erfahrungen nennen wir Ihnen 10 Punkte, die Sie während und nach der Webinarveranstaltung unbedingt beachten sollten.

1. Bereiten Sie Ihren Teilnehmern einen angenehmen Empfang!

Viele Webinarteilnehmer melden sich recht frühzeitig im virtuellen Webinarraum an. Da wirkt es natürlich nicht besonders professionell, wenn zu dieser Zeit noch Soundchecks durchgeführt oder organisatorische Details zwischen Moderator und Referent abgesprochen werden. Nutzen Sie stattdessen diese Wartezeit als wertvollen Kontaktpunkt zu Ihrer Zielgruppe: Lassen Sie beispielsweise mehrere Präsentationsfolien als Endlosschleife laufen, auf denen Sie Ihr Unternehmen vorstellen, auf Ihre nächsten Webinartermine hinweisen oder nützliche Tipps zur optimalen Nutzung der Webinars geben.

2. Achten Sie auf einen gelungenen Einstieg!

Wie so oft im Leben sind auch beim Webinar die ersten Sekunden besonders wichtig für den weiteren Verlauf. Hier entscheidet sich, ob es Ihnen gelingt, das vorhandene Grundinteresse Ihrer Teilnehmer so zu steigern, dass sich jede/r nach kurzer Zeit bestätigt fühlt, hier genau richtig zu sein. Die Aufgabe, dieses Interesse zu wecken, das Eis zu brechen und einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen, obliegt dem Moderator. Nach einer kurzen Begrüßung sollte er zunächst aufzeigen, was die Teilnehmer im Laufe der bevorstehenden Veranstaltung erwartet und was sie alles lernen werden.

Idealerweise kann er sogar auf ein spezielles Highlight, etwas besonders Wichtiges oder eine Überraschung hinweisen, die erst gegen Ende des Webinars aufgelöst wird. Wenn er jetzt noch den Referenten vorstellt und erläutert, warum dieser aufgrund seiner besonderen Erfahrungen prädestiniert ist, zu diesem Thema zu sprechen, sind Ihre Teilnehmer optimal auf die anschließende Präsentation eingestimmt.

3. Halten Sie Ihre Präsentation kurz …

Was für Printartikel und Videos gilt, trifft auch für das Webinar zu: In der Kürze liegt die Würze. Wir haben die Erfahrung gemacht: Länger als 30 Minuten sollte der reine Präsentationsteil nicht dauern. Bei längeren Webinaren nimmt die Konzentration der Teilnehmer rapide ab, was sich in vorzeitigen Webinarabbrüchen niederschlägt.

Die zeitliche Obergrenze von 30 Minuten hat noch zwei weitere Vorteile: Zum einen fällt es Ihren potenziellen Teilnehmern umso leichter, Ihren Webinartermin in ihren Alltag zu integrieren, je kürzer die Veranstaltung ist. Zum anderen hält sich so auch Ihr eigener Vorbereitungsaufwand in Grenzen.

4. … und kurzweilig!

Bedenken Sie: Ein Webinar ist ein ständiger Kampf um die Aufmerksamkeit Ihrer Teilnehmer. Denn die Gefahr, dass letztere sich parallel zu Ihrem Vortrag mit anderen Dingen beschäftigen (Mails lesen, Facebook-Account checken), ist groß. Zumal Sie als Referent hiervon nichts mitbekommen. All dem wirken Sie entgegen, wenn Ihre Präsentation nicht nur kurz, sondern auch kurzweilig ist.

Vermeiden Sie textlastige Folien, die vom Referenten mehr oder weniger vorgelesen werden. Verwenden Sie stattdessen originelle Bilder, die Sie anschließend erläutern. Sorgen Sie außerdem dafür, dass auf dem Bildschirm immer wieder etwas passiert. Präsentationen, bei denen zehn Minuten lang ein und die gleiche Folie unverändert stehenbleibt, während der Referent monologisiert, sind schnell ermüdend.

5. Lockern Sie die Präsentation durch Dialog-Elemente auf!

Eine gute Möglichkeit, die Präsentation des Referenten aufzulockern, besteht auch darin, den Moderator stärker einzubinden. Dieser kann zum Beispiel einzelne zwischenzeitig über den Chat eingegangene Teilnehmerfragen aufgreifen und an den Referenten richten. Oder er selbst stellt zwischendurch eine Verständnisfrage an den Referenten und bittet ihn um ein anschauliches Beispiel aus der Praxis. Wichtig ist natürlich, dass solche Einwürfe wohl dosiert sind und der rote Faden der Präsentation hierdurch nicht verloren geht.

6. Bieten Sie Ihren Teilnehmern die Gelegenheit für Fragen!

Planen Sie im Anschluss an Ihre Präsentation ausreichend Zeit für Fragen ein. Eine Kombination aus 30 Minuten Vortrag und 15 Minuten Fragerunde hat sich bei uns als optimal herausgestellt. Eine Fragerunde bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Sie zeigen Ihrer Zielgruppe, dass Sie sie ernst nehmen und an ihrer Rückmeldung interessiert sind.
  • Indem Sie von vornherein klar machen, dass im Anschluss an den Präsentationsteil noch genügend Zeit für Fragen besteht, können Sie verhindern, dass durch ständige Zwischenfragen während des Vortrags der rote Faden verloren geht.
  • Aus den Fragen können Sie oft wertvolle Rückschlüsse auf die Informationsbedürfnisse Ihrer Zielgruppe ziehen.
  • Sie signalisieren damit, dass Ihr Webinar nicht ein aufgezeichneter Vortrag ist, sondern eine Live-Veranstaltung.

7. Vergessen Sie das Eigenmarketing nicht!

Ihr Webinar sollte keine reine Verkaufsveranstaltung sein. Andererseits müssen Sie auch nicht in Schönheit sterben. Schließlich betreiben Sie ja all den Aufwand nicht nur aus Jux und Zeitvertreib. Ihre Teilnehmer sollten schon wissen, wem sie all die wertvollen Informationen verdanken. Achten Sie also darauf, dass auf jeder Ihrer Präsentationsunterlagen Ihr Unternehmenslogo und Ihre Kontaktadresse zu erkennen sind.

So wissen auch Teilnehmer, die verspätet zum Webinar stoßen, sofort, mit wem sie es zu tun haben. Und natürlich sollten Sie bei passender Gelegenheit darauf hinweisen, welche Lösungen Sie zu dem betreffenden Thema anzubieten haben.

8. Holen Sie sich das Teilnehmer-Feedback ab!

Sie waren als Veranstalter mit Ihrem Webinar zufrieden? Prima, doch wissen Sie auch, wie es bei Ihren Teilnehmern ankam? Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, zum Ende des Webinars einen kurzen Feedback-Fragebogen einzublenden. Dort können die Teilnehmer ihre Bewertung und Verbesserungsvorschläge hinterlassen. Erfahrungsgemäß ist die Beteiligungsquote bei solchen Kurzbefragungen vergleichsweise hoch (> 50%), sodass Sie hieraus ein verwertbares Meinungsbild gewinnen können.

9. Stellen Sie Ihre Präsentationsunterlagen zum Download zur Verfügung!

Schicken Sie im Anschluss an Ihr Webinar Ihre Präsentation als PDF-Datei zu. Und zwar allen, die sich für Ihre Veranstaltung angemeldet hatten. Also auch jenen, die beim Webinar selbst nicht anwesend waren. Auf diese Weise bieten Sie Ihrer Zielgruppe ein weiteres Content-Geschenk und rufen sich mit Ihrem Thema noch einmal nachhaltig in Erinnerung.

10. Betreiben Sie eine sorgfältige Webinar-Nachanalyse!

Wie bei jedem anderen Content-Marketing-Werkzeug sollten Sie nach der Veranstaltung mit Ihrem Webinar-Team ein intensives Debriefing durchführen:

  • Wie hoch war die Anzahl der angemeldeten Teilnehmer?
  • Wie viele der angemeldeten Teilnehmer haben sich auch tatsächlich zum Webinar eingeloggt? (Übrigens: Seien Sie nicht irritiert, falls nur die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer zu Ihrem Webinar erscheint. Solche oder gar niedrigere Quoten können durchaus normal sein.)
  • Wie hat sich während des Webinars die Teilnehmerzahl verändert? Sind sie überwiegend bis zum Schluss geblieben oder gab es zwischendurch größere Abwanderungen?
  • Welche Erkenntnisse lassen sich aus dem Teilnehmer-Feedback herleiten?
  • Was ist Ihnen bei der Präsentation, bei der Moderation oder im Back-Office gut gelungen – und was wollen Sie beim nächsten Webinar noch besser machen?

Notieren Sie sich all diese Erkenntnisse, damit sie Ihnen bei der Vorbereitung des nächsten Webinars präsent sind.

Fazit

Sie merken schon, Webinare sind weit mehr als nur eine Online-Powerpoint-Präsentation. Sie wollen ja schließlich Ihr Publikum nicht nur erreichen, sondern auch positiv an Sie binden. Hierzu bedarf es einer sorgfältigen Vorbereitung sowie einer professionellen Durchführung und Anschluss-Analyse. Der Lohn dieser Mühen ist jedoch ein äußerst intensiver Kontakt zu Ihrer Zielgruppe, verbunden mit der hohen Chance, einen Teil Ihrer Leads auch in Kunden zu verwandeln.