Printwerbung – Werbe-Dinosaurier oder State of the Art?

Zugegeben, Print wird oft als „tot“ abgeschrieben. Wer aber genau hinsieht, stellt fest, dass es eine ebenso große Bewegung gibt, die gegenteilig argumentiert oder sogar noch weiter geht und in Print die Werbeform der Zukunft sieht.

Genau darum soll es hier gehen. Ist es sinnvoll, auf Printwerbung zu setzen? Und falls ja, warum? Dazu nehmen wir Sie mit, auf ein kleines Gedankenspiel:

Mal angenommen, Sie wären der Inhaber einer kleinen Kaffeerösterei und würden Kaffee anbieten, der eine ganz besondere Röstung genoss. Sie wollen sich nun in der Szene einen Namen machen und gleichzeitig im Direktvertrieb erste kleinere Mengen Ihres Kaffees verkaufen. Erste Möglichkeiten, Ihre Zielgruppe auf Sie aufmerksam zu machen, wären Facebook oder Instagram. Schnell einen Post veröffentlichen und hoffen, dass die Menschen ihn lesen, die sich für Kaffeegenuss interessieren und bereit sind, sich Ihren besonderen Kaffee zu leisten. Schwierig, in der Kürze eines Posts wirklich interessierte Menschen anzusprechen und diese ausgiebig über Ihre besondere Röstung zu informieren. Warum also nicht mal etwas klassischer denken? Warum nicht in einer Zeitschrift für Feinschmecker und Gourmets eine Werbeanzeige schalten, in der über die Vorzüge Ihrer Kaffeesorte informiert wird?

Falls Sie jetzt denken „Print ist doch tot!?“ – falsch gedacht! Print lebt und bietet so viele Vorteile, dass es uns wundert, dass überhaupt noch auf Facebook und Instagram gesetzt wird. Naja, Spaß beiseite! Hier sind 4 Gründe, warum es sich für Ihr Unternehmen lohnt, auf Printwerbung zu setzen.

4 Gründe, warum Printwerbung wirkt

  1. Eine große Leserschaft
    Die meisten Zeitschriften werden nicht nur von einer, sondern von mehreren Personen gelesen. Das heißt hinter der verkauften Auflage steckt meist noch eine um das Vielfache höhere Reichweite. Am Deutlichsten kann dieses Phänomen bei den sogenannten Lesezirkeln beobachtet werden. Hier werden die ausliegenden Zeitschriften in den Wartezimmern der Arztpraxen nicht selten von zig verschiedenen Lesern in die Hand genommen oder sie machen ihren Weg quer durch eine Abteilung einer Firma. Auch in privaten Haushalten liegen Zeitschriften vielfach tage- oder sogar wochenlang auf dem Küchen- oder Wohnzimmertisch und werden somit von der ganzen Familie genutzt.
  2. Spezifische Zielgruppen
    Der deutsche Zeitschriftenmarkt ist in seiner Vielfalt kaum zu überblicken. Es gibt heutzutage nahezu kein Hobby, kein Fachgebiet und keine Interessensgruppe, für die es nicht auch das ein oder andere Fachmagazin gibt. Schauen Sie mal bei nächster Gelegenheit in die Regale von gut sortierten Bahnhofskiosks. Sie werden staunen.
  3. Hohe Glaubwürdigkeit
    Print ist allgemein eine Mediengattung, die bei ihrer Leserschaft eine hohe Glaubwürdigkeit genießt. Dabei stechen zwei Untergattungen besonders heraus: Tageszeitungen und Zeitschriften. Studien zufolge halten etwa zwei Drittel der Deutschen die Informationen in Zeitungen und Zeitschriften für glaubwürdig. Zum Vergleich: Die Vertrauensquote bei zum Beispiel Facebook und Twitter liegt gerade einmal bei jeweils 5 %. Wenn Sie also besonderen Wert auf ein glaubwürdiges Umfeld legen, kann Ihnen kaum etwas Besseres passieren, als eine Publikation Ihres Artikels in einer Zeitschrift.
  4. Hohe Aufmerksamkeit
    Zeitschriften werden vom Leser am Kiosk oder per Abonnement gekauft. Dementsprechend hoch ist das Interesse des Lesers am Inhalt seiner Zeitschrift. So werden Zeitschriften in aller Regel von vorne bis hinten durchgeblättert. Die Chance, dass der Blick des Lesers dabei auch auf Ihren Artikel fällt, ist entsprechend groß. Auch befinden sich Leser, die eine Zeitschrift zur Hand nehmen, erfahrungsgemäß in einer entspannten Verfassung. Sie nehmen sich bewusst Zeit für „ihre“ Zeitschrift und sind somit offen für deren Inhalte. Eine solche offene Grundhaltung ist gerade dann für Sie als Kommunikationsverantwortliche von großer Bedeutung, wenn Sie ein neues, für den Leser mutmaßlich noch unbekanntes Thema vermitteln möchten.

Zeitungsleser sind besonders aufmerksam

Wenn Sie als Chef Ihrer Kaffeerösterei potenzielle Kunden adressieren, stehen vermutlich Reichweite und Relevanz ganz oben auf Ihrer Agenda. Aber es kommt noch etwas Drittes hinzu: die Grundstimmung, in der sich die Verbraucher während der Nutzung Ihrer Marketingmaßnahme befinden.

Denken Sie etwas zurück und überlegen Sie sich, wann Sie das letzte Mal etwas auf Ihrem Bildschirm gelesen haben und vergleichen Sie es mit Ihrem Konsum von Zeitschriften und Zeitungen. Wir sind uns sicher, dass Sie feststellen werden, dass es zwei völlig unterschiedliche Arten des Medienkonsums sind. Und damit nicht genug. Die Grundstimmung der Konsumenten hat entscheidenden Einfluss darauf, ob Ihre Botschaft überhaupt durchdringt und wie sie jeweils „verpackt“ werden muss.

Zielgruppen im Printbereich – Der klassische Printleser

Der klassische Printleser nimmt sich Zeit und lässt sich bewusst auf dieses Medium ein. Während die Zeitschrift von vorne bis hinten durchgeblättert wird (man hat ja schließlich dafür bezahlt) wandert der Blick über die Bilder und Überschriften. Oft kommt es vor, dass man dabei an einem Artikel oder einem Bild hängen bleibt, mit dessen Thema man sich noch nie zuvor auseinandergesetzt hat. Das passiert, da beim Zeitunglesen Inhalte in einer aufmerksamen und grundsätzlich offenen Grundstimmung wahrgenommen werden.

Welche Arten von Printwerbung gibt es?

Hier ist immer wieder von Printwerbung die Rede. Doch wie kann diese im Detail aussehen? Ganz klassisch kann hier einmal zwischen einem bezahlten Artikelplatz und der sogenannten Printanzeige unterschieden werden. Oder aber man bedient sich der unbezahlten Werbung in Form einer Pressemitteilung, die dann von der Redaktion als so wichtig empfunden wird, dass sie aus eigenem Antrieb einen Artikel darüber veröffentlicht – doch das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Gröber gefasst kann man von Printwerbung sprechen, sobald etwas Firmenspezifisches gedruckt wird, wie beispielsweise:

  • Werbeflyer
  • Plakatwerbung
  • Visitenkarten
  • Broschüren
  • Kataloge
  • Prospekte

Es gibt also viele Möglichkeiten, Printwerbung in Ihre Kommunikationsstrategie einzusetzen. Gerade über Print haben Sie aufgrund des hohen Aufmerksamkeitspegels der Leser gute Chancen, Ihre Zielgruppe mit Ihrer Botschaft zu erreichen. Print als Kommunikationskanal ist für Sie besonders dann geeignet, wenn Sie ein neues oder ein etwas komplexeres Thema verbreiten möchten. Damit Ihre Maßnahmen so gut ankommen, wie Ihr Kaffee tatsächlich schmeckt, gilt es hier allerdings ein paar Dinge zu beachten.

Was macht gute Printwerbung aus?

  • Starke Überschriften, ausdrucksvolle Bilder

Dank seiner mentalen Grundverfassung ist der Printleser eher offen für Neues und Unbekanntes. Wenn Sie mit starken Überschriften, ausdrucksvollen Bildern und originellen Aufhängern arbeiten, können Sie auch Leser erreichen, die sich noch nie mit Ihrem Thema auseinandergesetzt haben.

  • Redaktionelles Umfeld für mehr Glaubwürdigkeit

Platzieren Sie Ihre Beiträge in einem redaktionellen Umfeld wie beispielsweise einer Zeitschrift, strahlt Ihr Artikel sogleich eine höhere Glaubwürdigkeit aus. Passt dieses Umfeld thematisch zum Werbebeitrag, sinkt die Reaktanz und Ihre Werbung wird eventuell nicht einmal mehr als solche wahrgenommen.

  • Wählen Sie die richtigen Printmedien aus

Je nach Zweck ist es eventuell ratsam, auf eine breit ausgerichtete Tageszeitung als Werbeträger zurückzugreifen oder aber auf eine spezialisierte Special-Interest-Zeitschrift. Die Zielgruppe, die Sie mit Ihrer Maßnahme erreichen, hängt von der Wahl des Mediums ab. Befindet sich Ihr Unternehmen eher auf einem lokalen Markt, eignet sich die lokale Tageszeitung meist besser als ein überregionales Magazin.

Fazit

Über 25 % der Deutschen lesen täglich Printprodukte. Im Schnitt liest jeder Deutsche über 20 Minuten Printprodukte wie Zeitschriften, Zeitungen und auch Bücher. Klar, im Vergleich zum Fernsehkonsum mit 248 Minuten täglich erscheinen die 20 Minuten Printnutzung geradezu lächerlich (Quelle: Standard Eurobarometer 90). Doch der Schein trügt. Richtig eingesetzt können Sie mit Printwerbung Ihre Zielgruppe spezifisch erreichen, lokal oder thematisch. Eine hohe Glaubwürdigkeit im Umfeld redaktioneller Arbeiten sowie die besonders aufmerksame Nutzung von Printmedien sorgen dafür, dass Printwerbung meist nicht nur eine günstige, sondern auch effektive Werbeform darstellt.